Highlights in Venice
Episode 2
11. Dezember 2025
La Galleria · Venezia
Vor zwei Wochen haben wir Ihnen im Rahmen unseres Newsletters das erste Video aus der Reihe Highlights in Venice vorgestellt. Dabei greift die Galeristin und Kunsthistorikerin Dr. Dorothea van der Koelen sich einzelne Werke aus der aktuellen Ausstellung Ways of Hope heraus und stellt sie genauer vor.
In dieser Woche präsentieren wir Ihnen Highlights in Venice – Episode 2. Im Video der Woche präsentiert Dr. Dorothea van der Koelen drei weitere besondere Masterpieces (von Fabrizio Plessi, Daniel Buren und Turi Simeti), die Sie bei einem Besuch vor Ort noch bis Ende des Jahres selbst in Augenschein nehmen können, denn: »Am Besten ist es, Sie schauen sich die Werke im Original an.«
In diesem Sinne verbleiben wir mit besten Grüßen und hoffen, Sie noch in diesem Jahr persönlich in La Galleria Venezia begrüßen zu dürfen.
Fabrizio Plessis skulpturale Arbeit Mosaico d’oro, die erst in diesem Jahr entstanden ist, greift die kunstvollen Mosaike des weltbekannten Markusdoms – einem der wichtigsten Kulturdenkmäler Venedigs – auf. Plessis Videoarbeiten erzählen keine Geschichten. Vielmehr verwendet der Wahlvenezianer den Bildschirm als Leinwand für nahezu malerische Variationen. Das dargestellte Mosaik tanzt vor unseren Augen, als würden wir es durch eine leicht bewegte Wasserfläche betrachten.
Daniel Buren – der französische Meister minimalistischer Kunst – ist für sein ›Streifenprinzip‹ berühmt, das er Mitte der 60er Jahre entwickelte. Es ist immer dasselbe Motiv: ein 8,7 cm breiter weißer Streifen, der stets vertikal verläuft.
Die Arbeit, die heute im Mittelpunkt steht, weist auch die berühmten Streifen aus, allerdings sind sie hier weniger prominent. Die Fensterarbeiten Burens (Cadre décadré) sind im Anschluss an die Installation des Künstlers im Guggenheimmuseum in New York SoHo entstanden und wurden in der gleichnamigen Ausstellung in der Galerie van der Koelen 2006 in Mainz und 2007 in Venedig präsentiert.
Buren arbeitet gern in Bezug zu Architektur. Die Cadre décadré-Arbeiten schaffen sich eine solche Raumsituation selbst, indem sie in Distanz zur Wand installiert werden.
Turi Simeti ist einer der bekanntesten Vertreter der italienischen Zero-Bewegung aus dem Umkreis um Lucio Fontana und Piero Manzoni. Er gehörte zu jenen etwa 30 Künstlern, welche Lucio Fontana – der bereits in den 50er Jahren mit seinen ›Concetti spaziali‹ (Raumkonzepte) neue Wege einschlug und das Bild zum Relief werden ließ – als »Zero-Avantgarde« 1965 in seinem Atelier vorstellte.
Bereits Anfang der 60er Jahre entsteht die für Simeti charakteristische Form des ›Ovals‹. Aus ersten geordneten Reliefbildern, in zunächst geometrischer Reihung verselbstständigte sich bald das Grundmodul des Oval in den Luftraum des mit Leinwand überspannten Rahmens. Das Bild wird zum Relief und geht mit dem Raum eine Beziehung ein.
Werke
Fabrizio Plessi
Mosaico d’oro ‧ 2025Video-Installation mit 1 TV in Gold in Stahlkonstruktion
117 x 31 x 38 cm
Inv.-Nr. 6439
Daniel Buren
Cadre décadré - 04 A4 (rot) ‧ 2006Stahlrahmen, Plexiglasscheiben, Transparentfolie, 8,7 cm breite weiße Streifen
95,7 x 95,7 cm
Inv.-Nr. 2493
Turi Simeti
15 ovali verdi ‧ 2017Grüne Leinwand mit Relief
80 x 80 cm
Inv.-Nr. 5940