Lore Bert Stiftung für Konkrete Kunst Roland Phleps · Freiburg

Seit dem vergangenen Wochenende sind großartige und -formatige Arbeiten der Mainzer Papierkünstlerin Lore Bert in der großen Skulpturenhalle der Stiftung für Konkrete Kunst Roland Phleps in Freiburg zu sehen. Die Ausstellung mit dem Titel Lore Bert · Stationen hat den Charakter einer Retrospektive. Präsentiert werden Arbeiten aus den wichtigsten Werkgruppen.

Großformatige Bildobjekte im Format von bis zu 180 x 180 cm aus vier Jahrzehnten schmücken die Wände des großzügigen Ausstellungshauses. Auf dem Boden des zentralen Raumes hat die Künstlerin darüber hinaus eine ihrer weltberühmten Installationen entstehen lassen. In einem Meer aus Tausenden und Abertausenden feinen, von Hand einzeln ›gekruschelten‹ hauchdünnen Papieren thronen neun Kugeln in verschiedenen Farben. Jede einzelne von ihnen ist von einem Buchstaben gekrönt. Zusammen gelesen ergeben sie das Wort Stationen.

Den Rundgang im 1. OG – der sich um den zentralen Raum windet und einen herrlichen Blick auf die Installation bietet – zieren (neben verschiedenen Editionen Lore Berts) zarte Papyruscollagen der Künstlerin aus einem Zyklus aus dem Jahr 2017. Auf leichtem und doch starkem gefaltetem Japanpapier appliziert die fleißige Kosmopolitin edlen Papyrus – den sie von ihrer Reise nach Ägypten im Jahr 1996 mit in die Heimat gebracht hat – und kombiniert die Collage mit zarten Bleistiftornamenten.

Die Motive dieses Zyklus’ sind auch als Hommage an den Ausstellungsort – die Stadt Freiburg – zu verstehen. Filigrane Mosaike zieren das Pflaster der Altstadt und ähneln in ihrer Motivik den Formen, mit denen Lore Bert ihre Kunstwerke im Allgemeinen und die Collagen des Jahres 2017 im Besonderen schmückt.

Die Vernissage in Anwesenheit von Lore Bert und Dr. Dorothea van der Koelen am 26. Mai 2024 war ein großer Erfolg. Kunstfreunde von Nah und Fern strömten in die Dreisam-Metropole und lauschten der Begrüßung durch Dr. Claudia Gillessen, der einfühlsamen Eröffnungsrede von Kulturstaatssekretär a.D. Walter Schumacher sowie der virtuosen musikalischen Darbietung von Sinja Rosenberger an der Harfe und Johanna Neese auf der Flöte.

Die Ausstellung ist noch bis zum 7. Juli 2024 in der Skulpturenhalle der Stiftung für Konkrete Kunst Roland Phleps in Freiburg-Zähringen zu sehen. Wir empfehlen allen Kunstfreunden, die bei der Vernissage nicht selbst anwesend sein konnten, wärmstens einen Besuch. Der Kultursommer hat begonnen.