Art Düsseldorf 2023

– Sonntag, 2. April 2023

Düsseldorf
Areal Böhler – Stand J 6


Eros & Thanatos – Schwarz Weiß Rot im Dialog

Am Stand der Galerie Dorothea van der Koelen an der Art Düsseldorf 2023 sind Arbeiten von sieben Künstlern aus fünf Ländern zu sehen. Der Koreaner Nam Tchun-Mo, der Italiener Turi Simeti, die Deutschen Günther Uecker, Lore Bert und Raimund Girke, der Österreicher Heinz Gappmayr und der Emirati aus Dubai Mohammed Kazem. Sie alle arbeiten in höchst unterschiedlichen Techniken und Materialien und vor allem mit verschiedenen Blickpunkten auf die Welt. Global, historisch und ideologisch wird hier ein weiter Rahmen gesteckt, von den USA über Europa, den Vorderen Orient bis nach Asien. Generationsmäßig decken sie einen Zeitraum von einem Drittel Jahrhundert ab, und auch das nimmt Einfluss auf ihr Werk

»Eros & Thanatos«, die Liebe und der Tod, sind zwar ein dialektisches Gegensatzpaar, gehören aber irgendwie auch zusammen. Um eine friedliche Koexistenz zu führen, braucht es einen Mittler: das Weiß. In der Messe-Präsentation liegt der Schwerpunkt auf Arbeiten in diesen Farbigkeiten. Nam Tchun-Mo und Mohammed Kazem decken sie alle ab, ebenso Turi Simeti und Lore Bert. Von Günther Uecker, Raimund Girke und Heinz Gappmayr sind es reine Arbeiten in Weiß, Grau oder Schwarz-und-Weiß.

Von Mohammed Kazem gibt es – neben ganz weißen Scratches und den Grau-Schwarz-Weißen Werken aus der Receiving Light-Serie, auch rote Arbeiten wie beispielsweise in der Serie Corona-Scratches oder auch monochrom rote Scratches, aber alle nicht mit Schwerpunkt auf die Farbigkeit als signifikant interpretierbarem Phänomen, sondern determiniert durch ihre Ästhetik.

Raimund Girke, Jahrgang 1930, vielfach im ZERO-Umfeld präsentiert, gilt als der ›Maler des Weiss‹. Von ihm zeigen wir eine wunderbare weiße Leinwand aus den 70er Jahren zu, dazu Tusche-Arbeiten auf Bütten-Papier.

Der Koreaner Nam Tchun-Mo zeigt seine typischen Reliefarbeiten mit Kunstharz in schwarz und weiß, dazu ein Leinwand-Bild mit roten Akzenten.

Der italienische Zero-Künstler Turi Simeti, der sich für das Oval als maßgebende Form entschieden hat, hat viel in Weiß, ein wenig in Schwarz und einzelne Werke in Rot realisiert. Eine wunderbare Auswahl davon ist an unserm Messestand zu sehen.

Von dem österreichischen Meister der ›Visuellen Poesie‹ Heinz Gappmayr gibt es signifikante Texttafeln wie das französische BLANC oder den Raumtext erahnte Nähe.

Lore Bert hat gerade wieder eine Reihe neuer Arbeiten in schwarz und weiß, sowie in Magenta hergestellt. Die jüngsten Bildobjekte und Transparente haben wir mit nach Düsseldorf gebracht.

Von Günther Uecker wird eine großformatige Tucharbeit mit einem 3m großen Wasserfall präsentiert. »Das Sein ist im Werden« hätte der Vorsokratiker Heraklith dazu gesagt …

Ist das Leben nicht einer ständigen Veränderung ausgesetzt ? Müssen wir nicht immer nach neuen (Überlebens-)Strategien Ausschau halten ? Das Leben entsteht (EROS), vergeht (THANATOS) und entsteht wieder neu, ein ewiger Kreislauf. Die Kunst begleitet uns durch diesen Kreislauf des Lebens, schenkt uns schöne Augenblicke, neue Wahrnehmungen und Erkenntnisse. Die Schönheit der Kunst ist Frieden stiftend, so wie es die ZERO-Leute in den 60er Jahren nach dem zweiten Weltkrieg erkannt haben. »Schönheit Freiheit Reinheit Stille Frieden«, was in der Philosophiegeschichte auch als »Unum Verum Bonum« beschrieben wird, als das Schöne Wahre und Gute, das immer irgendwie auch zusammenhängt.

Die Präsentation meines Standes ist ein Statement gegen die Entsetzlichkeiten dieser Welt und für Schönheit, Freiheit, Frieden und Glück.

Dr.  Dorothea  van der Koelen

Galerie