Raimund Girke Raimund Girke – Ein historischer Abriss
10. Februar 2022Raimund Girke – Ein historischer Abriss
Raimund Girke (1930–2002) ist ein großartiger Maler, der oft als Maler des Weiß bezeichnet wird. Bei seinen Bildern handelt es sich um reine Malerei. Sein bevorzugtes Material war die Ölfarbe, welche er mit weit ausgreifenden Pinselstrichen auf die Vorderseite der Leinwand in einem klar erkennbaren Duktus – wie seine Handschrift – auftrug.
Dr. Dorothea van der Koelen kennt den legendären Maler seit 1984 und bezeichnet ihn als ihren „wichtigsten Wegbegleiter in jungen Jahren“. In diesem Film lässt sie ihre Beziehung zu Girke Revue passieren – vom Kennenlernen in den 80er Jahren bis zur letzten, posthumen Ausstellung 2005 – und ordnet sein Schaffen kunsthistorisch ein. Wie beiläufig zeichnet sie dabei ein konzises Bild der Kunstgeschichte nach 1945 und verortet Raimund Girke darin.
In der neuen Ausstellung Farbe und Form im Dialog, die in der ›Cadoro – Zentrum für Kunst und Wissenschaft in Mainz‹ bewundert werden kann, begegnet Raimund Girke, der Maler des Weiß, Daniel Buren, dem französischen Meister der Minimal Art. In den zwei Hälften des Showrooms im Erdgeschoss der Cadoro stehen sich die Werke der beiden Meister gegenüber. Dabei veranschaulichen die Werke in ihrer Unterschiedlichkeit eher den Facettenreichtum der (gegenstandslosen) Kunst als einen Gegensatz zu bilden. Vielmehr ergänzen sich die Arbeiten, die auf der einen Seite die Farbe und auf der anderen Seite die Form in den Fokus des künstlerischen Schaffens rücken.