Guang Yao Wu Ausstellung

23. Mai 2024
Guang Yao Wu auf YouTube
11:28

Guang Yao Wu

Guang Yao Wu, geboren 1959 in Shanghai, China, studierte an der Shanghai School of Art, und an der Central Academy of Art in Peking. 1989 verließ Wu das Land aus politischen Gründen im Anschluss an die Vorfälle auf dem Platz des himmlischen Friedens und schloss 1995 sein Studium an der Staatlichen Akademie für Bildende Künste in Karlsruhe ab. Dort lebt und arbeitet er noch heute.

Dr. Dorothea van der Koelen – Galeristin, Herausgeberin und Kunsthistorikerin – arbeitet bereits seit eng 1998 mit dem Künstler zusammen. Aus dieser fruchtbaren Kooperation sind mehrere Einzelausstellungen – 2004, 2009, 2017 und zuletzt 2020 –, mehrere Beteiligungen an den gefeierten Themenausstellungen der Galerie sowie deren Messepräsentationen und nicht zuletzt eine Publikation im Chorus Verlag für Kunst und Wissenschaft hervorgegangen.

Wus Kunstverständnis konstituiert sich an der Schnittstelle zwischen westlicher Kunsttradition und fernöstlicher Philosophie. Aus diesen beiden Polen speist sich seine individuelle Bildsprache, die die Grundprinzipien des ›Konstruktivismus› und der ›Minimal Art‹ mit der Gedankenwelt der chinesischen Kultur zusammen führt.

Der internationalen Kunstwelt ist Guang Yao Wu maßgeblich durch seine seit Ende der 1990er Jahre entwickelten Tropfenbilder und die Serie Strich (seit 2009) bekannt. Für seine Strichbilder verwendet der Künstler nicht grundierte Leinwände. Auf einer Bildfläche, die nicht größer als die Reichweite seiner Arme, trägt er mit kräftigen Pinselschwüngen von oben rechts nach unten links die Farbe auf. Doch Wus Farbauftrag unterscheidet sich grundlegend vom ruhigen und berechneten Pinselstrich des klassischen Malers: er schlägt die Farbe mehr auf die Leinwand, als dass er streicht, und er will nichts abbilden als den Prozess des Malens selbst.

Wus Strichbilder sind – ihrem Geist nach, aber (zumindest in einigen Werken der aktuellen Ausstellung) auch der Farbgebung nach – gleichermaßen von Verstand und Emotion gezeugt. Als kluger Geist und Scholar der Kunstgeschichte – gleichermaßen von Cézanne wie von Monet geprägt – liegt seinen Werken eine Konstruktion zugrunde. Die Ausführung aber ist geprägt durch Emotion, Aktion, Entladung. Und sein Medium – sei es die Ölfarbe auf Leinwand, aber in gleichem Maße auch seine Tuschezeichnungen – erlaubt keine Korrekturen, kein Nacharbeiten oder Kaschieren. Wus Arbeiten sind im besten Sinne authentisch – Ausdruck seiner selbst beim Malen.

Am 8. Juni 2024 um 16 Uhr eröffnen wir nun – in Anwesenheit des Künstler – Guang Yao Wus neue Ausstellung unter dem Titel Noch ein Mal(en) – Fünf Strichgemälde. Nach einer Begrüßung durch Galeristin Dr. Dorothea van der Koelen hält der Kunstkritiker Michael Hübl – bekannt aus dem Kunstforum international – die Eröffnungsrede. Wir laden Sie alle herzlich ein, uns an diesem denkwürdigen Tag in der Cadoro – Zentrum für Kunst und Wissenschaft zu besuchen und die Eröffnung dieser epochemachenden Ausstellung mit uns gebührend zu feiern. Die Schau wird bis zum 31. Juli 2024 in der Cadoro zu sehen sein.

Werke

Guang Yao Wu - Zwei Striche nebeneinander
Guang Yao Wu
Zwei Striche nebeneinander ‧ 2020
Ölfarbe auf Leinwand
300 x 500 cm

Anfrage

Publikationen

Werke 1995–1998

Gert Reising (hrsg.)
Guang Yao Wu Werke 1995–1998

Mit Texten von Helmut R. Leppien, Gert Reising, Michael Hübl, Klaus Schrenk 1998 EUR 25,–

Dr.  Dorothea  van der Koelen

Galerie