Wulf Kirschner
Hauptwerkstoff von Wulf Kirschner ist der Stahl. Unter Verwendung verschiedener Stahlsorten (Schiffsbaustahl, Edelstahl, Cortenstahl) und unterschiedlicher Elektroden (Chromnickel-, Universal- oder kalkbasischen Elektroden), die er zeilenweise darauf schweißt, gelingt es dem Bildhauer seinen Reliefs und dreidimensionalen Körpern eine poetische Farbigkeit und malerische Struktur zukommen zu lassen.
Vor allem die Dreidimensionalität spielt im Werk Kirschners eine große Rolle: Aus Flächen-Reliefs werden Körper-Volumina, Quadrate werden zu Würfeln, Dreiecke zu Pyramiden oder Tetraedern. Die dreiteilige Skulptur mit dem Titel Aggregat I (von lat. aggregare ansammeln, beigesellen) besteht aus drei trapezförmigen Stahlkörpern, die - jeweils in einigem Abstand zueinander aufgestellt - zusammen eine Einheit ergeben. Ganz ähnlich verhält es sich mit der Arbeit Aggregat IV, bei der insgesamt vier gleichgroße Quaderbausteine ein großes Quadrat bilden. Die Skulptur Wave, ebenfalls zwei gleichartige, zueinander gehörende Körper, zeigt den Einfluss der Nordsee auf das Werk des Künstlers.
Kirschner lebte lange Jahre in Cuxhaven an der Nordsee. Die raue Natur, die Weite der Küstenlandschaft mit dem Watt unmittelbar vor der Haustür prägen sein Werk bis heute entscheidend. Kirschner ist fasziniert von dem Einfluss der Natur und Witterung auf seine Werke und der damit einhergehenden Veränderung des Materials. Räumliche werden mit zeitlichen Dimensionen verbunden und die Prozesshaftigkeit seiner Kunst wird offenbar. Neben dem Element Wasser spielt auch das Feuer im Werk Wulf Kirschners eine wichtige Rolle. Während es vom Künstler nur schwer kontrolliert werden kann, ist es existenziell für den Entstehungsprozess seiner Werke. Die frei werdenden Schrumpfspannungen verändern die einst geometrischen Formen der Bleche, die sich nun wellen oder verziehen.
Werke
Biographie
1947 | geboren in Kiel |
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1970-76 | Studium an der Hochschule für Bildende Künste, Hamburg |
1984 | Förderung der Kunstfonds e. V., Bonn |
1984 | Barkenhoff-Stipendium, Worpswede |
1991 | Kunstpreis Niedersachsen |
2000 | New York, Robert Pardo Gallery |
2006 | Washington D. C., Goethe Institut |
2007 | New York, Salena Gallery |
2008 | Artist-in-Residence, Queens, New York |
2010 | Bayreuth, Kunstverein |
2011 | Hamburg, Thomas Levy Galerie |
2017 | Mainz, Galerie Dr. Dorothea van der Koelen |
2017 | Cuxhaven, Cuxhavener Kunstverein |
2018 | Venedig, La Galleria Dr. Dorothea van der Koelen |
2020 | Werkstipendium der Hessischen Kulturstiftung |
2020 | Jena, Skulpturen im Botanischen Garten / Jenaer Kunstverein |
Einzelausstellungen
Publikationen
Edition
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