Nam, Tchun-Mo Schwarz und Weiß im Dialog
17. November 2022Nam, Tchun-Mo · Bipolar – Schwarz und Weiß im Dialog
Im Newsletter dieser Woche präsentieren wir ein weiteres Video zur aktuellen
Ausstellung Bipolar in der Cadoro.
Diesmal geht es um den Künstler Nam Tchun-Mo.
Der 1961 im südkoreanischen Daegu geborene Nam Tchun-Mo wird der Dansaekhwa-Bewegung zugerechnet. Dansaekhwa ist eine in Südkorea seit den 1960er Jahren etablierte Kunstströmung, die radikal abstrakt und weitestgehend monochrom arbeitet und darin vielleicht am ehesten mit der europäischen ZERO-Bewegung vergleichbar ist.
Nam Tchun-Mos Arbeiten sind formal weitgehend auf das Grundelement der zeichnerischen Linie reduziert. Sie hat – je nach Werkgruppe – einen anderen Charakter, kann z.B. elegant und sanft geschwungen daherkommen, wie in den spring-Arbeiten oder aber streng formal und schnurgerade, wie in den Arbeiten der beam-Gruppe. Die Linie bleibt dabei aber nicht auf dem Bildträger. Sie erhebt sich – durch Kunstharz zur reliefartigen Struktur verstärkt – in die dritte Dimension.
Die Erforschung der Linie und das Einfangen des Lichts stehen im Mittelpunkt von Nam Tchun-Mos kreativem Schaffen. Die Wirkung des Lichts auf seine in vielen verschiedenen Farben ausgeführten Werke, das Spiel von Licht und Schatten auf seinen Reliefs stellt einen Bezug zu seiner Kindheit her, als Sonnenlicht und Schatten über die Ackerfurchen der sich weit und breit erstreckenden Felder tanzten. Dieser Aspekt seines Schaffens prädestiniert seine filigranen Arbeiten für die Ausstellung Bipolar – Schwarz und Weiß im Dialog, die seit dem 22. Oktober 2022 in der Cadoro – Zentrum für Kunst und Wissenschaft in Mainz zu sehen ist.