Guang Yao Wu Künstlergespräch
23. Februar 2023Guang Yao Wu
Der chinesische Künstler Guang Yao Wu, geboren 1959 in Shanghai, China, studierte in den Jahren von 1979 bis 1982 an der Shanghai School of Art, und von 1984 bis 1987 an der Central Academy of Art in Peking. 1989 verließ Wu das Land und zog nach Deutschland, wo er im Jahr 1995 sein Studium an der Staatlichen Akademie für Bildende Künste in Karlsruhe abschloss.
Die Galeristin Dr. Dorothea van der Koelen arbeitet bereits seit eng 1998 mit dem Künstler zusammen, wovon mehrere Einzelausstellungen – 2004, 2009, 2017 und zuletzt 2020, zahlreiche Beteiligungen an den renommierten Themenausstellungen der Galerie sowie deren Messepräsentationen und nicht zuletzt eine Publikation im Chorus Verlag für Kunst und Wissenschaft zeugen.
Wus Kunstverständnis konstituiert sich an der Schnittstelle zwischen westlicher Kunsttradition und fernöstlicher Philosophie. Aus diesen beiden Polen speist sich seine individuelle Bildsprache, die die Grundprinzipien des ›Konstruktivismus› und der ›Minimal Art‹ mit der Gedankenwelt der chinesischen Kultur zusammen führt.
Der internationalen Kunstwelt ist Guang Yao Wu vor allem durch seine seit Ende der 1990er Jahre entwickelten Tropfenbilder und die Serie Strich (seit 2009) bekannt. Für seine Strichbilder verwendet der Künstler nicht grundierte Leinwände. Auf einer Bildfläche, die nicht größer als die Reichweite seiner Arme, trägt er mit kräftigen Pinselschwüngen von oben rechts nach unten links die Farbe auf. Doch Wus Farbauftrag unterscheidet sich grundlegend vom ruhigen und berechneten Pinselstrich des klassischen Malers: er schlägt die Farbe mehr auf die Leinwand, als dass er streicht, und er will nichts abbilden als den Prozess des Malens selbst. Der Kulturanthropologe Antonio Quint Vila ist nach Karlsruhe gereist, um Guang Yao Wu in seinem Atelier zu einem Interview zu treffen. Unser Video der Woche beginnt mit einer Einführung von Dr. Dorothea van der Koelen. Im Anschluss erfahren Sie, was der philosophische Künstler über die historischen und geisteswissenschaftlichen Grundlagen seiner Kunst und seiner Arbeitsweise zu sagen hat.