Daniel Buren Einführung

11. März 2021
Daniel Buren auf YouTube
11:49

Signifikant für Daniel Buren (* 1938), den französischen Meister der Minimal Art, ist die Verwendung von Streifen in seinen Kunstwerken, und zwar 8,7 cm breite weiße Streifen, die stets vertikal verlaufen und oft mit farbigen Streifen alternieren. Er entwickelte dieses für seine Werke prägende Gestaltungsprinzip bereits Mitte der 1960er Jahre. Der Streifen selbst hat keine Bedeutung, sondern wirkt als Struktur, als formales Element.

Über Jahrzehnte ist Buren seinem Streifenprinzip treu geblieben. Während andere Künstler ihre Formen änderten, hat Buren stattdessen den Bildträger variiert. Zu Beginn malte er noch auf Markisenstoffe, erweiterte jedoch bald seine Materialpalette. Ein Beispiel ist die legendäre Ausstellung When Attidudes Become Form von 1969, kuratiert von Harald Szeeman in der Kunsthalle Bern, für die Buren Werbetafeln bedruckte. Heute arbeitet Buren in der Regel in situ und installiert seine Streifen in öffentlichen Gebäuden (wie Museen) oder an Architekturen, auch im öffentlichen Raum. Das bekannteste Beispiel ist der Hof des Palais Royal in Paris, den er 1986 mit seiner Installation Les Deux Plateaux mit Reihen gestreifter Säulen umgestaltete.

Dort, wo er keine existierende Architektur findet, baut er sie selbst und schafft ex novo Räume wie in seinen Serien der Cabanes. Dabei stehen die künstlerischen Ideen im Vordergrund. Verwirklicht werden sie in der Regel von Mitarbeitern oder Teams der jeweiligen Museen oder Institutionen.

Zu seinen bekanntesten Ausstellungen zählen die vielfältigen Beteiligungen an der documenta Kassel in den Jahren 1972, 1977 und 1982. 1986 vertrat er Frankreich auf der Biennale in Venedig und erhielt den Goldenen Löwen. 1987 nahm er mit der Arbeit Tor an den Skulptur Projekten Münster teil. Burens große Retrospektive im Guggenheim Museum in New York fand 2005 statt, gefolgt vom Praemium Imperiale-Preis, der ihm zwei Jahre später vom japanischen Kaiser verliehen wurde. Zuletzt verzauberte er 2012 das Pariser Grand Palais im Rahmen der Ausstellungsreihe Monumenta unter dem Titel Exentrique(s).

Werke

Daniel Buren - Encore des Carrés Ultramarin hell
Daniel Buren
Encore des Carrés Ultramarin hell ‧ 2011
Acrylfarbe (Ultramarin hell-943) und weiße Tape-Streifen auf Holz, 16-teilig, je 26,1 x 26,1 cm, gesamt 165,3 x 165,3 cm bzw. 234,9 x 234,9 cm
Daniel Buren - Cadre décadré - 18 D2 (3-farbig)
Daniel Buren
Cadre décadré - 18 D2 (3-farbig) ‧ 2006
Stahlrahmen, Plexiglasscheiben, Transparentfolie, 8,7 cm breite weiße Streifen, 280,14 x 200,1 cm, WVZ 2006-2472
Daniel Buren - Encore des Carrés
Daniel Buren
Encore des Carrés ‧ 2011
Acrylfarbe (Hellblau) und weiße Tape-Streifen auf Holz, 16-teilig, je 26,1 x 26,1 cm, gesamt 165,3 x 165,3 cm bzw. 234,9 x 234,9 cm

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Publikationen

Two Exploded Cabins for a Dialog · Encore des Carrés
Daniel Buren
Two Exploded Cabins for a Dialog · Encore des Carrés

Reihe Dokumente unserer Zeit – Band 45

2012

20,– €
ZEITRAUM 40
Daniel Buren
ZEITRAUM Nr. 40

2007

2,50 €
Les Cadres Décadres
Daniel Buren
Les Cadres Décadres

Reihe Dokumente unserer Zeit – Band 36

2006

18,– €

Publikationen über Daniel Buren

Dr.  Dorothea  van der Koelen

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