Heinz Gappmayr
Heinz Gappmayr (1925-2010), gilt als einer der führenden Vertreter der visuellen Poesie, zu welcher er seit Ende der 60er mit zahlreiche Texte und Schriften zur Konkreten Poesie beitrug.
Grundmaterial des Werkes von Heinz Gappmayr ist die Sprache. Er benutzt Buchstaben, Worte, Zahlen, gelegentlich Linien und geometrische Grundformen, die er visuell präsentiert, um die kategorialen Möglichkeiten von Sprache zu untersuchen. Dabei wird die Sprache von ihrer Funktion als Bedeutungsträger befreit und selbst zum Thema des Kunstwerkes.
Unter den Visuellen und Konkreten Poeten nimmt Heinz Gappmayr mit seinen Ein-Wort-Textenu und seinen Zahlen-Texten eine besondere Position ein. Seine Verwendung von Sprache als bildnerisches Mittel ermöglicht Heinz Gappmayr, dem Betrachter Begriffe zur Anschauung zu bringen, die nicht darstellbar sind. Die Art der visuellen Präsentation von Zahlen und Buchstaben, gelegentlich kombiniert mit graphischen Elementen, verdeutlicht, dass es sich bei den Werken nicht um Literatur handelt, sondern vielmehr um visuelle Poesie.
Ein Schwerpunkt des Oeuvres Gappmayrs ist die Darstellung der Kategorialbegriffe ›Zeit‹ und ›Raum‹, die zwar selbst nicht anschaulich sind, aber jeder Anschauung zugrunde liegen. Der Begriff Zeit wird visuell umgesetzt, wobei Zeichen und Bedeutung auf dem ersten Blick voneinander getrennt sind. Die Buchstaben erscheinen nur in Fragmenten, nirgends ist das vollständige Wort zu lesen, doch assoziativ wird in dem Zeitbedarf das Wort zu erfassen das Vergehen von ›Zeit‹ erlebbar gemacht.
Die 10-teilige Arbeit Colours aus dem Jahr 1983, besteht aus 5 Farbtafeln mit den Primär-Farben gelb, rot, blau und den beiden Nicht-Farben schwarz und weiß. Jeweils unterhalb der Farbtafeln, sind Tafeln in gleicher Materialbeschaffenheit und Größe mit den jeweiligen Begriffen der Farben in schwarzer Schrift auf weißem Grund angebracht. Nimmt man beispielsweise das Wort „red“ und die Farbtafel roter Farbe, so zeigt sich deutlich der Unterschied zwischen Wahrnehmung und Vorstellung: Das Farbempfinden, welches die Texttafel beim Betrachter hervorruft ist automatisch an einen bestimmten Gegenstand geknüpft und von Betrachter zu Betrachter sehr unterschiedlich. Durch das Weglassen von Gegenständen sind der Vorstellung keine Grenzen gesetzt, die Arbeiten werden universell. Auf diese Weise visualisiert Heinz Gappmayr die Idealität des Gedachten in seiner ganzen wechselnden Komplexität ohne jemals an die Grenzen der Realität zu stoßen.
Werke
Biographie
Heinz Gappmayr (1925-2010) ist der Hauptvertreter der visuellen Poesie im deutschsprachigen Raum. Seit Ender der 60er Jahre machte er die Sprache zum Material seines Werkes. Zeichen, Worte, Zahlen und geometrische Grundformen werden von ihm visuell präsentiert, um die kategorialen Möglichkeiten von Sprache zu untersuchen. Gappmayr bildet mittels Sprache Ideen und Begriffe ab, die sich aufgrund ihrer abstrakten Natur bildlich nicht darstellen lassen. In seiner Schrift zur konkreten Poesie weist der Künstler darauf hin, dass Begriffe Ideen sind und daher eine unendliche Anzahl möglicher Gegenstände und Vorstellungen umfassen können.
Themenausstellungen
Publikationen
Editionen
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