Künstlerteppiche Petra Singh

24. Februar 2022
Petra Singh - Künstlerteppiche auf YouTube
18:18

Petra Singh – Künstlerteppiche

In unserem neuen Film stellt Dr. Dorothea van der Koelen die Künstlerteppiche Petra Singhs vor. Dabei handelt es sich größtenteils um in Nepal traditionell handgeknüpfte Teppiche, die in Zusammenarbeit mit weltberühmten Künstlern entstehen und Motive von deren Arbeiten aufgreifen. Petra Singh hat sich der Schöpfung dieser Teppiche seit 1985 verschrieben und arbeitet mit einer großen Zahl renommierter Künstler weltweit zusammen.

Für die neue Ausstellung, die ab sofort in der Cadoro – Zentrum für Kunst und Wissenschaft in Mainz zu sehen ist (feierliche Eröffnung am 26.02.2022), hat Dr. Dorothea van der Koelen eine erlesene Auswahl von Künstlerteppichen nach Mainz geholt. Der Weltrang der präsentierten Künstler lässt sich an einer Gemeinsamkeit ablesen: sie alle haben ihre Arbeiten bereits auf der Kunstbiennale in Venedig – der Mutter aller Biennalen – der Kunstöffentlichkeit präsentiert.

Den Auftakt macht Eduardo Chillida. Der aus San Sebastian im Baskenland stammende Zeichner und Bildhauer erhielt 1958 den Skulpturenpreis der Biennale und zeigte darüber hinaus zur Biennale 1990 eine beeindruckende Schau in der Ca’ Pesaro. Seine raumgreifenden Installationen im öffentlichen Raum sind auch in Deutschland vielerorts zu bestaunen. Hervorzuheben sind unter anderem sein Käfig der Freiheit vor der Europäischen Rechtsakademie in Trier und seine letzte Großplastik, Buscando la Luz in München.

Der US-amerikanische Konzeptkünstler Joseph Kosuth gestaltete – sich seiner ungarischen Wurzeln besinnend – im Jahre 1993 den ungarischen Pavillon auf der Kunstbiennale in Venedig. Unter Verwendung von Schriftfragmenten und Zeitungsartikeln in englischer und ungarischer Sprache erschuf er ein faszinierendes Raumerlebnis im Inneren des Pavillons. Darüber hinaus ist er als Begründer der Konzeptkunst in die Kunstgeschichte eingegangen. Mit seiner epochemachenden Arbeit One and three chairs, die aus einem Stuhl, dem Foto eines Stuhls und der Definition von ›Stuhl‹ besteht, schuf er ein Hauptwerk der Conceptual Art.

Der portugiesische Maler und Multimediakünstler Julião Sarmento, der in den Jahren 1974–1980 konzeptuell arbeitete, ist bekannt für seine Malereien mit pastosem Farbauftrag. Die in Lagen aufgetragene Farbe wird an ausgewählten Stellen ausgelassen oder wieder abgetragen, wodurch Vorzeichnungen mit Bleistift oder Kohle wieder zum Vorschein kommen und so einen collageartigen Bildeindruck erzeugen. Seine Arbeiten sprechen die menschliche Fähigkeit, in Bildern zu denken, an. Mittels reduzierter Elemente evoziert er Gedanken und Emotionen und entwickelt so eine ihm eigene Bildsprache. Besonders bekannt ist er für das Motiv einer kopflosen Frau im schwarzen Kleid, dass in Malereien und Skulpturen umgesetzt wurde. Auch sein Biennalebeitrag im portugiesischen Pavillon 1997 zeigt dieses Motiv, dass er hier auf Giacomo Casanova bezieht.

Die Kölner Künstlerin Rosemarie Trockel hat ein sehr vielseitiges Oeuvre geschaffen. Ihre Arbeiten umfassen Bilder und Zeichnungen, Plastiken, Skulpturen, Objekte sowie Videoarbeiten und Installationen. Auf Reisen in die USA lernte sie Jenny Holzer, Barbara Kruger und Cindy Sherman kennen und formulierte ihr künstlerisches Konzept, welches das Frausein in den Fokus rückt. Im Jahr 1999 gestaltete sie als erste Frau den deutschen Pavillon auf der Kunstbiennale in Venedig mit zwei Videoinstallationen zum Thema Schlaf.

Der britische Maler, Bildhauer und Objektkünstler Liam Gillick hat ein breites Repertoire künstlerischer Ausdrucksformen in seinem Oeuvre. Besonders bekannt sind seine auf minimalistischen Konzepten basierenden raumgreifenden Architekturen. Hierfür verwendet er unter anderem Regalkonstruktionen und Raumteiler, wie auf der Kunstbiennale in Venedig im Jahre 2009. Hier gestaltete er einen Raum im deutschen Pavillon unter Verwendung von Küchenelementen mit dem Titel How are you going to behave? – A kitchen cat speaks, der auch eine sprechende Katze beinhaltete.

Im Jahr 2013 veranstaltete Lore Bert ein vielbeachtetes sogenanntes Evento Collaterale zur Kunstbiennale in Venedig. Die Ausstellung unter dem Titel Art & Knowledge – The Spirit of the Place in the 5 Platonic Solids, die im prachtvollen Prunksaal der Biblioteca Nazionale Marciana (Museo Correr) gezeigt wurde, umfasste neben zahlreichen großformatigen Bildobjekten – für die Lore Bert besonders bekannt ist – eine beeindruckende Installation mit fünf platonischen Körpern in einem weißen Papiermeer. Mehr als 105.000 Besucher bestaunten die großartige Ausstellung, die als eines der Top 10-Kulturereignisse des Sommers gewürdigt wurde.

Wir freuen uns auf Ihren Besuch in unserer neue Ausstellung in der Cadoro – Zentrum für Kunst und Wissenschaft in Mainz-Hechtsheim.

Werke

Venetian Ornament
Venetian Ornament ‧ 2015
reine tibetanische Wolle, handgeknotet in Nepal
250 x 250 cm · Aufl. 6 Ex.,
Inv.-Nr. 5910
Remarks on the Foundation of Mathematics
Remarks on the Foundation of Mathematics ‧ 2015
reine tibetanische Wolle, handgeknotet in Nepal
300 x 200 cm · Aufl. 6 Ex.,
Inv.-Nr. 5909
Plus Minus
Plus Minus ‧ 1991
reine tibetanische Wolle, handgeknotet in Nepal
220 x 140 cm · Aufl. 6 Ex.,
Inv.-Nr. 5906

Anfrage
Dr.  Dorothea  van der Koelen

Galerie