Mario Reis

»Retrospektive 50 – 20 – 25« – 31. März 2004 Galerie Dorothea van der Koelen Mainz - Bretzenheim

Anlässlich des 50. Geburtstags von Mario Reis präsentiert die Galerie Dorothea van der Koelen eine umfangreiche Retrospektive seines Œuvres, mit der zugleich die 20jährige Zusammenarbeit zwischen der Galeristin Dr. Dorothea van der Koelen und dem Künstler sowie das 25jährige Bestehen der Galerie gefeiert werden.

Die Ausstellung 50 - 25 - 20 zeigt einen Querschnitt durch die für Mario Reis signifikanten Werkgruppen, - Naturaquarelle, Zugspuren, Salzarbeiten und Eigendynamische Manifestatione - in denen er sich mit den Ausdrucksmöglichkeiten von physikalischen Kräften, chemischen Prozessen und natürlichen Phänomenen auseinandersetzt:“ Mich interessiert das Verborgene. Kräfte sind latent da. Ich versuche, sie sichtbar zu machen.“

So entstehen die Arbeiten von Mario Reis durch die Eigendynamik von Kräften und mithilfe von Medien, die er aktiv an dem kreativen Gestaltungsakt teilhaben lässt. Das variationsreiche Spektrum reicht von strömendem Flußwasser, dahinrasenden Zügen und echten Knallfröschen bis hin zu Oxidationsprozessen von Salz und Kupfer, deren gestalterischem Potenzial Reis künstlerische Form verleiht.

Die größte Werkgruppe bilden die Naturaquarelle, die Reis seit 1977 ausführt und für die er speziell ausgewählte Flüsse als Malmedium nutzt. So fixiert er unbehandelte Leinwandtücher an geeigneten Stellen im fliessenden Wasser, dessen natürliche Pigmente und Sedimente ihre charakteristischen Spuren auf den Tüchern ablagern. Mit diesen „Selbstporträts der Flüsse“ bringt Reis deren spezifisches Innenleben zum Vorschein, das sich in einer Vielfalt von strukturierten Farbflächen äußert und hebt die Einzigartigkeit jedes Gewässers hervor. Mit den Arbeiten der Zugspuren untersucht Reis dagegen die Spuren, die durch massive mechanische Einflüsse entstehen. Auf Bahngleisen verteilt er Materialien wie Stoff, Papier, Holz oder Blei, auf denen die darüber hinwegfahrenden Züge ihre Linienstränge hinterlassen. In den Salzarbeiten bringen die von Reis in Gang gesetzten Oxidationsprozesse von Salz und Kupfer eigenwillige Farben in changierenden Kupfergrüntönen und oft bis zu dreißig Schichten starke Oberflächenreliefs hervor. Mit den Eigendynamischen Manifestationen löst Reis u.a. die den explodierenden Knallfröschen inhärente Eigendynamik aus, deren Schmauchspuren sich so auf Papier abzeichnen.

Mit seinen prozessualen Arbeiten appelliert Reis an die sinnliche Erkenntnis und betont die Bedeutung der taktilen Lebensrealität im Zeitalter der Technologie:“ Auf lange Sicht gesehen wäre die Idee, dass die taktile Lebensrealität sekundär zu der Bildschirmabbildung ist, irreführend...“.

Publikation zur Ausstellung

Retrospektive 50 – 20 – 25

Mario Reis Retrospektive 50 – 20 – 25

2005

Publikationen über Mario Reis

Einzelausstellungen

Ausstellung »Blindzeichnungen zum 65. Geburtstag«

Mario Reis Blindzeichnungen zum 65. Geburtstag

CADORO Mainz, 2018

Ausstellung »Arbeiten der 70er Jahre«

Mario Reis Arbeiten der 70er Jahre

CADORO Mainz, 2016

Ausstellung »Water – Fire«

Mario Reis Water – Fire

Mainz - Bretzenheim, 2010

Ausstellungen mit Mario Reis

Dr.  Dorothea  van der Koelen

Galerie